Die Ausstellung „Alles Spitze!“ in der F1-Galerie des Gründerzentrums Freital zeigt seit dem 01.12.2020 ausgewählte Beispiele der Sammlungen der Klöppelvereine. Exponate, die die über Jahrhunderte immer wiederkehrende Bedeutung von Stickerei in der Mode verdeutlichen. Aktuelle Themen werden in der Ausstellung diskutiert: Schnelllebigkeit von Mode und technischer Entwicklung ebenso wie Globalisierung und Nachhaltigkeit. Mit einem Anteil an Fotografien von historischen Beispielen durchstreift sie zudem zahlreiche Epochen und Themen der Kultur- und Industriegeschichte in Bezug auf das Klöppeln.
Das hochtraditionelle und geschichtsträchtige Kunsthandwerk mit seinen wertvollen historischen Wurzeln lässt in den gezeigten Exponaten die hohe künstlerische und handwerkliche Fertigkeit der kunstschöpfenden Frauen deutlich erkennen. Diese sind im Segment des Spitzenklöppelns zum Teil sehr bekannte Expertinnen, die in vielen Publikationen und Ausstellungen, auf Symposien und bei Kursen im In- und Ausland einen Namen haben.
Der Ausstellung zugrunde liegt das Projektvorhaben "...einfach Spitze!", welches zu einer mehrfach in der Hängung veränderten Ausstellung avancierte, bei welcher man auch unter Corona-Auflagen die kunstvollen und historisch wertvollen Klöppelarbeiten bestaunen konnte.
Die Recherchen zu den Künstlerinnen und das Zusammentragen der filigranen Exponate ergaben eine Zusammenarbeit mit international bekannten Koryphäen wie Anni Rühle oder der Chemnitzer Klöppelkünstlerin Sonja Beiz. Das Zusammentreffen mit Heike Kleditzsch aus dem Erzgebirge war in besonderem Maße eine Bildungsreise: Die für das Poster ausgewählten Klöppelspitzen folgen einer jahrhundertelangen Tradition, welche dadurch eine gelebte, lebendige Historie ist. Auch die regionalen Meisterinnen der filigranen Kunst aus Freital waren in außergewöhnlichen Arbeiten zu bestaunen: Barbara Zscheile, Doris Oertel, sowie Angelika Szuppa und Brigitte Schubert.
Auch soll an dieser Stelle nochmals auf den Klöppelkurs
von Doris Oertel in Zusammenarbeit mit dem Regenbogen Familienzentrum e.V. hingewiesen werden, der coronabedingt im Moment leider nicht stattfinden kann. Allerdings sind für die Zeit ab September 2021 bereits Nachholtermine für die ausgefallenen Workshops und das Symposium geplant. Nähere Informationen dazu gibt es in Kürze.
"Mir hat die Arbeit an dieser Ausstellung große Freude bereitet, insbesondere als Wertschätzung der künstlerischen Arbeit von hervorragenden Handwerkerinnen, welche mit großem künstlerischen Geschick nicht nur historische regionale und überregionale Kunst sowie Kunstgeschichte erhalten und pflegen, sondern auch durch Freihandzeichnungen und eigenen Entwürfen freie Kunstwerke erschaffen, die als eigenständige Bildwerke in ihrer Schönheit und Ästhetik überzeugen. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung dieses Projekts, bei der die anberaumten Projekttage und Workshops als wertvolle Basis des persönlichen Austauschs stattfinden können. Das Kennenlernen der beteiligten kreativen Damen hat meinen Horizont erweitert und eine Tür zu vielen interessanten und erstaunlichen Geschichten geöffnet. Es wäre schön, dieses Gefühl mit vielen weiteren Menschen zu teilen."
CONNYCOBRA